8. Oktober 2021
Bachelor Landwirtschaft / Agrarmanagement berufsbegleitend studieren
Juliane Ziegler und Renate Geue trafen die Studierende Kerstin Jürgensen auf dem Campus Bernburg zu einem kleinen Interview.
Kerstin Jürgensen (KJ) ist aus ihrem Heimatort in Dänemark angereist, um die letzten mündlichen Prüfungen zum Abschluss ihres berufsbegleitenden Bachelorstudiums Landwirtschaft / Agrarmanagement abzulegen.
Frau Jürgensen, woher kam Ihr Wunsch nach einem landwirtschaftlichen Studium, welches Ziel verfolgen Sie damit? Sie wohnen ja in Dänemark und es gibt nicht viele Studierende, die aus solchen Entfernungen bei uns studieren. Wie kam es dazu?
KJ: „In meinem Leben vor Dänemark habe ich in Deutschland eine Gärtnerausbildung gemacht und anschließend eine Ausbildung zur Agrartechnischen Assistentin (ATA), wo mein Interesse für Versuchswesen und Pflanzenzüchtung geweckt worden ist. Gemeinsam mit meinem Mann entstand dann der Wunsch, nach Dänemark auszuwandern, was wir vor 22 Jahren auch tatsächlich realisieren konnten. In der Nähe von Apenrade haben wir einen landwirtschaftlichen Betrieb von 65 ha erworben. Unsere drei Kinder sind alle dort zur Welt gekommen. Gartenbau oder Landwirtschaft zu studieren war lange mein Traum, aber der Existenzaufbau und mich um meine Kinder zu kümmern, standen zuerst auf dem Plan. Seitdem ich zusätzlich Abteilungsleiterin bei einem Saatzuchtunternehmen hier in Dänemark bin und meine Kinder selbstständig geworden sind, hat sich auch mein lang gehegter Wunsch wieder zu Wort gemeldet und ist mir in einem nächtlichen Traum erschienen. Ich habe dann am Morgen direkt im Internet gesucht und bin auf die Hochschule Anhalt gestoßen. In Bezug auf die Landwirtschaft hat sie sich scheinbar einen sehr guten Ruf erarbeitet, denn ich hatte den Eindruck, an dieser Hochschule komme ich nicht vorbei, wenn ich die beste Ausbildung will. Also habe ich mich kurzentschlossen beworben!“
Welche Erfahrungen haben Sie an der Hochschule Anhalt gemacht? Was ist Ihnen besonders in Erinnerung geblieben?
KJ: „Also erst einmal würde ich mir heute, mit über 50 Jahren nicht mehr zutrauen, so ein Studium aufzunehmen. Ich bin sehr froh, dass ich das vor vier Jahren in Angriff genommen habe und nun bald mein Abschlusszeugnis in den Händen halten darf. Besonders in Erinnerung geblieben ist mir die wirklich wunderbare Betreuung durch die Studienorganisatorinnen Frau Dr. Schlegel und Frau Stephan. Sie haben sich so sehr ins Zeug gelegt, dass alles reibungslos abläuft und mir zum Beispiel auch einmal eine Online-Prüfung ermöglicht, wo es mir absolut nicht möglich war an die Hochschule zu kommen. Die Pandemie ist mir überhaupt zum Vorteil geworden, weil sie mir noch mehr ermöglicht hat, von zu Hause aus zu studieren. Wenn ich vor Ort war, fand ich den Kontakt zu den anderen Studierenden sehr bereichernd. Wir konnten uns auch zwischendurch gegenseitig helfen, das war für mich sehr wertvoll.“
Inwiefern hat Sie das Studieren an der Hochschule Anhalt geprägt? Welche Auswirkungen hat das heute auf Ihr Leben und Arbeiten?
KJ: „Meine Erfahrungen an der Hochschule sind super gut, alle Dozenten sehr, sehr nett und professionell in den Vorlesungen, da alle einen praktischen Bezug zur Theorie einbringen. Grundsätzlich kann ich diesen Studiengang an alle weiterempfehlen, egal wie alt man ist, egal wieviel Zeit man hat, es bringt einen voran und der große Vorteil ist, es ist dosierbar. Ich merke täglich, wie mein erweitertes Wissen mich für die Arbeit auf unserem Hof qualifiziert hat. Nun habe ich ein sehr viel ganzheitlicheres Verständnis von unseren Tieren, der Landwirtschaft und allem Drum und Dran. Ich hatte immer das Bedürfnis mich fortzubilden, einfach viele Dinge in der Landwirtschaft nochmal näher zu beleuchten und in meinem Kopf zu ordnen, sei es die Bodenkunde, die Agrarchemie, der Pflanzenbau und die Phytopathologie, die Tierernährung – es ist einfach alles so faszinierend und interessant, was die Natur mit sich bringt und geschaffen hat! Ich kann viele Bezüge aus dem Studium direkt in die Praxis umwandeln. Und das Studium hat uns auch als Familie noch näher zusammengebracht, mein Mann sieht, wieviel mehr ich nun mit einbringen kann und meine Kinder haben ein Interesse am Beruf entwickelt und begonnen, Wege in diese Richtung einzuschlagen. Wir sind nun sehr motiviert, unseren Hof in den nächsten Jahren zu erweitern. Darüber freue ich mich sehr.“
Herzlichen Dank Frau Jürgensen.
Das Interview wurde zu erst auf der Seite des Weiterbildungszentrums der Hochschule Anhalt veröffentlicht.