21. Februar 2020
Berufsbegleitend Naturheilkunde studieren
Der erste staatliche berufsbegleitende Bachelorstudiengang Naturheilkunde wurde erfolgreich an der Hochschule Anhalt etabliert. 15 Studierende wurden zum Wintersemester gemeinsam mit 51 Erstsemestern der berufsbegleitenden Studiengänge Bachelor und Master Ernährungstherapie auf dem Campus in Bernburg begrüßt. Das berufsbegleitende Bachelorstudium Naturheilkunde hat das Ziel, vornehmlich Personen aus dem pflegerischen und therapeutischen Bereich zu ganzheitlich heilkundlichem Handeln zu befähigen. Dazu vermittelt das Studium umfassende schulmedizinische Grundlagen, psychosoziale und methodische Kompetenzen sowie die Fähigkeit zum wissenschaftlich fundierten Umgang mit klassischen naturheilkundlichen Anwendungen.
Die Besonderheit des Studiums: In sieben Semestern werden nicht nur klassische Naturheilverfahren erlernt, sondern auch großer Wert auf die notwendigen medizinischen Grundlagen sowie die Vermittlung der psychosozialen und methodischen Kompetenzen gelegt. Nach dem Abschluss werden die beruflich bereits erfahrenen Absolventinnen und Absolventen daher in der Lage sein, ihre Patienten sowohl vor dem Hintergrund medizinischer als auch wissenschaftlich überprüfter naturheilkundlicher Erkenntnisse zu diagnostizieren und mittels geeigneter Gesprächsfertigkeiten zu beraten bzw. geeignete Therapiemaßnahmen zu initiieren. Erfahrene Dozentinnen und Dozenten aus ganz Deutschland, die im Berufsfeld selbst erfolgreich tätig sind, sichern die Praxisnähe der Ausbildung.
Kerstin und Thorsten Dinse gehören zu den ersten Teilnehmern des Studiengangs. Sie führen seit fünf Jahren in Hannover erfolgreich eine Praxis als Heilpraktiker in enger Zusammenarbeit mit Schulmedizinern „aus inzwischen vier Fachrichtungen, aber wir wünschten, es wären noch mehr“, so Kerstin Dinse. Es stellt für sie eine Möglichkeit dar, ihrer fachlichen Kompetenz gegenüber den Ärzten noch mehr Anerkennung zu verschaffen und sich einer Verbindung beider Ausbildungsrichtungen weiter anzunähern. Sie sehen großen Bedarf darin, damit die unterstützende naturheilkundliche Behandlung, mit der sie sehr gute Erfahrungen gemacht haben, größere Verbreitung erfährt. „Unsere Idealvorstellung wäre es, wenn Patienten in der Lage wären, sich sozusagen die ‚Rosinen aus dem Gesundheitssystem herauszupicken‘ und selbst im angemessenen Rahmen und mithilfe der Beratung durch die beteiligten Therapeuten mitbestimmen könnten, welche Therapiekombination für sie die richtige ist“, so Thorsten Dinse.
Prof. Dr. Elena Kashtanova, Dekanin des Fachbereichs Landwirtschaft, Ökotrophologie und Landschaftsentwicklung der Hochschule Anhalt ermutigte die Studierenden in ihrer Begrüßungsrede dazu, die Vielfalt an Möglichkeiten für interdisziplinäre Forschungsprojekte im Zusammenspiel mit den individuell geeigneten Fachrichtungen an der gesamten Hochschule Anhalt zu nutzen. Hierdurch könnten die berufsbegleitend Studierenden besonders intensiv von der Hochschulweiterbildung profitieren.
Mehr Informationen: www.hs-anhalt.de/gesundheitstudieren.
Studienfachberaterin
Prof. Dr. Katja Kröller
Studienorganisatorin
Luise Haacker
Foto: pexels.com