6. August 2021
Das Personal muss immer flexibler werden
Der berufsbegleitende Master Wirtschaftsingenieurwesen an der Hochschule Anhalt passt zum Wintersemester die Studieninhalte den aktuellen Digitalisierungsansprüchen an. Der Lehrplan zielt auf zukünftige Veränderungen in der Wirtschaft ab. Juliane Ziegler von der Hochschule Anhalt interviewte Christin Wetzel, Lehrbeauftragte im Studiengang, zu neuen Herausforderungen und Chancen der neuen Studienausrichtung.
Christin Wetzel (CW) ist Chief Financial Officer bei Relaxdays und Lehrbeauftragte im berufsbegleitenden Master Wirtschaftsingenieurwesen der Hochschule Anhalt. Auch auf ihr Berufsfeld – das Controlling, hat die Digitalisierung Einfluss. Was Sie zur entsprechenden Anpassung des Studienprogramms im Master und zu ihrer Aufgabe sagt:
Frau Wetzel, was ist das Wichtigste, das Sie Ihren Studierenden mit auf den Weg geben wollen?
CW: “Die wichtigste Lektion ist: lebenslanges Lernen. Unsere Welt und das Berufsleben jedes einzelnen ist schon lange nicht mehr statisch, sondern entwickelt sich immer weiter. Darum reicht es heute nicht mehr, eine Ausbildung zu machen und damit ein Leben lang zu arbeiten (wie vielleicht noch bei unseren Eltern). Man muss immer am Ball bleiben und den eigenen Horizont erweitern.”
Inwieweit hat die Digitalisierung Einzug im Bereich Controlling gehalten und was sind die Auswirkungen?
CW: “Die Digitalisierung wird uns helfen schneller auf Änderungen in unserem Umfeld zu reagieren und ein gezieltes Reporting zu gestalten oder Ad-hoc Maßnahmen einleiten zu können. Die Zusammenarbeit von IT-Fachkräften und den Controllern wird intensivier werden. Der Austausch zwischen den Abteilungen wird eine Palette von Möglichkeiten eröffnen. Dazu müssen aber Controller in der Lage sein auf diese Veränderungen, die eine Digitalisierung mitbringt, eingehen zu können und daraus auch die richtigen Schlüsse zu ziehen. Sollte das gelingen sind Synergien für das ganze Unternehmen möglich.”
Welche Rolle spielen neue Möglichkeiten der Datensammlung, -aufbereitung und -analyse in Ihrem Fachgebiet? Wird Künstliche Intelligenz hier zukünftig eine zentrale Aufgabe übernehmen?CW: “Künstliche Intelligenz wenden wir vor allem für die Datenaufbereitung an. Zum Beispiel werden die Verkaufszahlen und Lieferorte in von unserer Softwareentwicklung erstellten Tools übersichtlich dargestellt und zusammengefasst. Dies schont die zeitlichen Ressourcen der Buchhaltung immens. Die schlussendliche Auswertung und Analyse von Ursachen für die gewonnenen Daten wird jedoch von menschlicher Intelligenz vorgenommen und anschließend an die Geschäftsführung kommuniziert.”
Wie schätzen Sie die diesbezüglichen Anforderungen an die Personen ein, die zukünftig mit den neuen Prozessen arbeiten müssen?
CW: “Das Personal muss immer flexibler werden. Flexibler in den Denkprozessen, flexibler in der Gestaltung und Anpassung der Instrumente, die sie nutzen, flexible Reportings entwickeln und umsetzen. Nur so kann auf die dynamischen Prozesse und die so schnell wandelnden Anforderungen reagiert werden. Wie schon zu Beginn gesagt: Lebenslanges Lernen wird eine Grundvoraussetzung werden – Weiterbildung und ständige Selbstreflexion werden zum Standardrepertoire.”
Weitere Informationen zum Studiengang Master Wirtschaftsingenieurwesen finden Sie unter www.hs-anhalt.de/mwi. Interessierte können sich noch bis zum 15.09. für den berufsbegleitenden Master Wirtschaftsingenieurwesen an der Hochschule Anhalt bewerben.
Das Interview wurde als zu erst auf der LinkedIn Seite “Berufsbegleitende Studienangebote und Weiterbildung” veröffentlicht.