Podiumsdiskussion zu den Ergebnissen der Monitoring-Studie zur Umsetzung der Istanbul-Konvention in Sachsen-Anhalt
Die Istanbul-Konvention – das Übereinkommen des Europarates zur Verhütung und Bekämpfung von Gewalt gegen Frauen und häuslicher Gewalt – ist, seit die Türkei die Ratifizierung zurückgezogen hat, auch in der deutschen Öffentlichkeit sehr präsent. Die Istanbul-Konvention verpflichtet die Bundesrepublik Deutschland, den Rechtsanspruch von betroffenen Mädchen und Frauen auf niedrigschwellige, spezialisierte und barrierefreie Unterstützung umzusetzen. Für die Bereitstellung der Unterstützungsstrukturen sind wesentlich die Bundesländer und die Kommunen verantwortlich.
Der vom Lehr- und Forschungsbereich Angewandte Sexualwissenschaft der Hochschule Merseburg vorgelegte Monitoring-Bericht zur Umsetzung der Istanbul-Konvention im Hilfesystem für von Gewalt betroffene Frauen und Mädchen im Land Sachsen-Anhalt reflektiert die Versorgungssituation für von häuslicher und sexualisierter Gewalt betroffene Mädchen und Frauen allgemein. Zusätzlich wird spezifisch auf marginalisierte Gruppen eingegangen – insbesondere behinderte Mädchen und Frauen und geflüchtete Mädchen und Frauen. Für den Monitoring-Bericht wurden Dokumente gesichtet und zusätzlich mit Vertreter*innen aus dem Handlungsfeld Interviews geführt.
Im Monitoring-Bericht werden einige Aspekte guter Praxis thematisiert: so das bundesweit einmalige und vorbildliche „Flüchtlingsfrauenhaus“ und die von den Akteur*innen als gut erlebte Zusammenarbeit mit der Polizei im Hinblick auf Gewalt gegen Frauen und Mädchen. Gleichzeitig werden Bedarfe deutlich: etwa bezogen auf die flächendeckende Versorgungssituation mit Frauenhäusern, Fachberatungsstellen für Betroffene sexualisierter Gewalt, die rechtsmedizinische Notfallhilfe (bedeutsam etwa für rechtssichere Spurensicherung) sowie die Versorgung mit Traumambulanzen.
Bei der Veranstaltung am 23. Juni, 17:30 bis 19:00 Uhr, auf ZOOM stellt der Studienleiter Prof. Dr. Heinz-Jürgen Voß die zentralen Ergebnisse des Monitoring-Berichts vor. Es schließen sich Kommentare der Podiumsgäste und eine Podiumsdiskussion an. Im Verlauf der Veranstaltung haben alle Teilnehmenden die Möglichkeit, Fragen zu stellen und Anmerkungen zu geben.
Podiumsgäste sind:
Holger Paech, Kinder- und Jugendbeauftragter des Landes Sachsen-Anhalt, Ansprechpartner für Fragen des sexuellen Kindesmissbrauchs;
Anke Weinreich, Landeskoordinatorin der LIKO: Landesintervention und -koordination bei häuslicher Gewalt und Stalking;
Daniela Suchantke, Geschäftsführerin des Landesfrauenrates Sachsen-Anhalt e. V.;
Heike Ponitka, Gleichstellungsbeauftragte/Amtsleiterin im Amt für Gleichstellungsfragen der Landeshauptstadt Magdeburg;
Dr. Sabine Ahrens-Eipper, Psychologische Psychotherapeutin in eigener Niederlassung, Mitglied des Vorstandes der Ostdeutschen Psychotherapeutenkammer;
Moderation:
Maria Urban, wissenschaftliche Mitarbeiterin an der Hochschule Merseburg, mit den Forschungsschwerpunkten Sexuelle Bildung, Prävention von sexualisierter Gewalt, Schwangerschaftsberatung.
Termin: 23.06.2021, 17:30 – 19:00 Uhr
Ort: Online (Zoom) – Der Zugangslink wird Ihnen nach der Anmeldung per E-Mail zugeschickt.
Alle Interessierten sind zur Veranstaltung herzlich eingeladen!
Die Teilnahme ist kostenlos.
ANMELDUNG:
Nutzen Sie zur Anmeldung das Online-Anmeldeformular https://www.hs-merseburg.de/hochschule/information/veranstaltungen/details/veranstaltung/podiumsdiskussion-zu-den-ergebnissen-der-monitoring-studie-zur-umsetzung-der-istanbul-konvention-in/ oder senden Sie eine E-Mail an weiterbildung@hs-merseburg.de.
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