Mit Vollzeit-Job und Familie in 12 Monaten zum Master – Von der Kunst „das Lernen zu lernen“

19. August 2020

Mit Vollzeit-Job und Familie in 12 Monaten zum Master – Von der Kunst „das Lernen zu lernen“

Falk Bothe, Director Transformation Consulting bei der Volkswagen Group Services GmbH, absolviert aktuell in Rekordzeit sein berufsbegleitendes Masterstudium Betriebswirtschaftslehre an der Hochschule Harz. Mit uns hat der 49-Jährige, der neben seinem Vollzeit-Job bei VW auch als selbstständiger Berater tätig ist, darüber gesprochen, wie er es schafft, Jobs, Familie und Studium unter einen Hut zu bringen.

Sie haben bereits eine sehr umfangreiche Vita, vielfältige Berufserfahrung und sind als selbstständiger Coach tätig – was war Ihre Motivation, zusätzlich einen Master-Abschluss anzustreben?

Dafür gab es mehrere Gründe. Ein Grund war, dass ich bestimmte fachliche Kenntnisse noch ergänzend vertiefen wollte. Natürlich könnte man sich diese auch in einem Buch anlesen, dann hat man aber nicht die Möglichkeit, sich darüber mit einem Experten und anderen auszutauschen und auch davon zu profitieren. Zusätzlich ist meine Erfahrung, dass es zwar geschätzt wird, wenn man sich selbstständig Wissen aneignet, es aber nicht als Nachweis für eine bestimmte Expertise angesehen wird, da der entsprechende Beleg, z.B. in Form eines Zertifikates, fehlt.

Der zweite Faktor ist, dass mir bestimmte fachliche Kenntnisse, besonders im Bereich Finanzen und Controlling, gefehlt haben, da ich mein Erststudium auf Marketing und Personalentwicklung ausgerichtet habe.
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Der letzte Punkt, der mir während des Studiums bewusst wurde, ist, dass dieses Studium auch noch eine ganz entscheidende Wirkung auf die Karriere im eigenen Unternehmen hat. Der MBA qualifiziert zusätzlich noch einmal für ganz andere Positionen und allein die Tatsache, dass man in der Lage ist, sich neben dem Beruf der Herausforderung des Studiums zu stellen, hat entscheidenden Einfluss auf Personalentscheidungen.

Wie sind Sie auf die Hochschule Harz aufmerksam geworden und warum haben Sie sich für die HSH entschieden?

Ich habe an der Frankfurt School of Finance – Bankakademie meinen Diplom Bank-Betriebswirt und im Anschluss an der WelfenAkademie meine Ausbildereignungsprüfnung absolviert. Dort hat mich Folker Roland (Rektor der Hochschule Harz) angesprochen, ob ich nicht ein Diplom-Studium an der Hochschule Harz aufnehmen möchte. Nachdem ich mich eingehend damit beschäftigt hatte, haben die räumliche Nähe, die gute technologische Infrastruktur und die Nähe zur Wirtschaft den Ausschlag gegeben.

Wie schätzen Sie den Stellenwert wissenschaftlicher Weiterbildung und berufsbegleitender Angebote allgemein ein?

Ich halte sie für elementar. Ich denke, dass innerbetriebliche Weiterbildung allein nicht ausreicht, da Themen und Fokus zu speziell sind. Die Verknüpfung von Wissenschaft und Unternehmen, auch hinsichtlich der Weiterbildung, ist in Deutschland, im Vergleich zu anderen Ländern noch unterrepräsentiert. Lebenslanges Lernen ist meiner Ansicht nach wichtig, um die eigenen Arbeitsabläufe stetig zu überprüfen und durch neue Erkenntnisse und Inspirationen natürlich auch das eigene Unternehmen voran zu bringen. Vielfach ist die Haltung in deutschen Unternehmen jedoch noch, dass an einer bestimmten Stelle im Lebenslauf aus Sicht des Unternehmens genug gelernt ist. Sobald man eine Führungsposition innehat, wird der Wunsch nach Weiterbildung oft nicht verstanden und unterstützt.

Herr Bothe – vielen Dank!

Das vollständige Interview können Sie hier nachlesen.