Voneinander lernen – im Gespräch bleiben

Greg Williams gab in den 1980er Jahren den Newsletter Continuing the Conversation heraus und genau darum dreht sich auch jede Form sozialer Arbeit – das Gespräch fortsetzen, im Gespräch bleiben. Das gilt u.a. gleichermaßen für (systemisch orientierte) SozialarbeiterInnen wie (lösungsorientierte) PsychotherapeutInnen.

In diesem Seminar stellt Jürgen Hargens einige seiner Erfahrungen lösungsorientierter Arbeit in unterschiedlichen Kontexten dar, wobei es ihm wichtig ist, sich auf grundlegende theoretische Ideen zu beziehen wie auch darauf zu verdeutlichen, wie diese sich ganz praktisch umsetzen lassen. Voneinander lernen impliziert immer eine Begegnung auf Augenhöhe – von den betroffenen Menschen wie den Fachpersonen. Insofern bleibt ein wichtiger Aspekt, die Reflexion des eigenen Ausgangspunktes – nenne ich diesen Vor-Annahmen oder Vor-Urteile, denn jeder Mensch geht von den eigenen Vor-Annahmen bzw. Vor-Urteilen aus.

Wie lässt sich von diesen Unterschieden her zweckdienlich und zielorientiert arbeiten? Wie mit unterschiedlichen Wünschen oder Zielen umgehen? Wie lässt sich – gerade in Unterstützungsberufen – eine Arbeitsgrundlage schaffen, die vom gegenseitigen respektieren (ein Tun, deshalb klein geschrieben), der Bereitschaft, andere Sichtweisen als gleich(ermaßen) gültig, dem Vertrauen in Kompetenz und Kundigkeit u.v.m. bestimmt wird, aufrechterhalten?

In diesem Seminar geht es um solche Fragen – nicht (allein) theoretisch, sondern immer unter der Frage, dem Aspekt „wie kann ich das in meiner Praxis mit und in so unterschiedlichen Kontexten umsetzen.

DOZENT: Jürgen Hargens (Jg. 1947, Dipl-Psychol., Psychotherapeut)

Nach seiner Arbeit in einem „Erziehungsheim“ (freiwillige Erziehungshilfe), einer Referendarsausbildung und Tätigkeit als Lehrer an einer Fachschule für Sozialpädagogik, öffnete er 1979 seine erste systemische Praxis in Flensburg, mit der er 1982 nach Meyn umzog, wo er bis in die 2010er Jahre in Therapie, Supervision und Fortbildung tätig war. 1983 gründete er die Zeitschrift für systemische Therapie, für die er sich bis 1991 als Herausgeber verantwortlich zeichnete. In dieser Zeit gab er die Reihe systemische studien heraus und experimentierte mit unterschiedlichen Arbeitsformen, z. B. in der Abteilung eines Kinderkrankenhauses, gemeinsam mit einer ärztlichen Landarztpraxis und er veröffentlichte die Ideen des Reflektierenden Teams von Tom Andersen, um nur ein paar Beispiele zu nennen. Er ist seit Jahren Gesellschafter des Flensburger Instituts für systemisches Arbeiten (F.I.S.A.)

TERMIN: 27.10.2023, 9.00 bis 17.00 Uhr

ORT: Hauptgebäude E/0/16, Hochschule Merseburg

Die Teilnahme ist kostenfrei.

ANMELDUNG: Nutzen Sie zur Anmeldung das Online-Anmeldeformular unter https://www.hs-merseburg.de/hochschule/information/veranstaltungen/details/veranstaltung/voneinander-lernen-im-gespraech-bleiben/

Lesung mit Jürgen Hargens

Jürgen Hargens, einer der Wegbereiter systemisch-lösungsorientierter Therapie in Deutschland hat sich am Ende seiner vierzigjährigen Praxistätigkeit zunehmend dem Schreiben von Geschichten und Erzählungen zugewandt, für die letzten beiden Bücher:

  • Möglichkeiten … und mehr. Ein Blick hinter die psychotherapeutischen Kulissen
  • Therapie … hilft doch auch nicht, oder?

 hat er die Bezeichnung „nicht-fachliche Fachliteratur“ erfunden (= konstruiert). Ein dritter Band ist in Vorbereitung.

In Merseburg liest Jürgen Hargens aus der Erzählung Möglichkeiten …. und mehr …, in der es um eine Gruppe psychotherapeutischer Fachleute geht, die sich zusammentun, um neben ihrer üblichen Alltags-Praxis andere Wege zu probieren. Das betrifft beispielsweise die Frage, wie ein Jugendlicher, der in einer Einrichtung leben muss und dem Jugendamt Probleme bereitet, so Unterstützung finden kann, dass alle Beteiligten – Jugendamt, Heim, HelferInnen und der Jugendliche – „im selben Boot sitzen“. Aus dieser Arbeit wird er lesen – die Tätigkeit betrifft Vorbereitung, Gespräche mit dem Jugendamt sowie der Einrichtung, in der der Jugendliche untergebracht ist. Die Formate der Gespräche und die Beteiligten wechseln – Beratungsstelle, Heim, Zimmer des Jugendlichen.

Seine Geschichten zeichnen sich neben der Schilderung der Alltagsprobleme von HelferInnen durch sehr genau beschriebene Arbeitsabläufe (Gespräche) aus, die kommentiert werden und die unterschiedlichen Sichten und Perspektiven der Beteiligten aufzeigen – womit Möglichkeiten einer gelingenden Zusammenarbeit mit Ecken und Kanten aufscheinen.

Ein Buch, das Fachpersonen ebenso wie Laien und Interessierte anspricht und eigene Überlegungen (und Fragen) auslösen kann.

REFERENT: Jürgen Hargens, Jg. 1947, Dipl-Psychol., Psychotherapeut. Nach seiner Arbeit in einem „Erziehungsheim“ (freiwillige Erziehungshilfe), einer Referendarsausbildung und Tätigkeit als Lehrer an einer Fachschule für Sozialpädagogik, öffnete er 1979 seine erste systemische Praxis in Flensburg, mit der er 1982 nach Meyn umzog, wo er bis in die 2010er Jahre in Therapie, Supervision und Fortbildung tätig war. 1983 gründete er die Zeitschrift für systemische Therapie, für die er sich bis 1991 als Herausgeber verantwortlich zeichnete. In dieser Zeit gab er die Reihe systemische studien heraus und experimentierte mit unterschiedlichen Arbeitsformen, z. B. in der Abteilung eines Kinderkrankenhauses, gemeinsam mit einer ärztlichen Landarztpraxis und er veröffentlichte die Ideen des Reflektierenden Teams von Tom Andersen, um nur ein paar Beispiele zu nennen. Er ist seit Jahren Gesellschafter des Flensburger Instituts für systemisches Arbeiten (F.I.S.A.)

TERMIN: 26.10.2023, 17.00 bis ca.19.00 Uhr

ORT: Hochschule Merseburg – Der genaue Raum wird noch bekannt gegeben.

Alle Interessierte sind zu der Lesung herzlich eingeladen!

Die Teilnahme ist kostenfrei.

ANMELDUNG: Nutzen Sie zur Anmeldung das Online-Anmeldeformular unter https://www.hs-merseburg.de/hochschule/information/veranstaltungen/details/veranstaltung/lesung-mit-juergen-hargens/.